Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat das Projekt des Baus einer dritten Startbahn am Münchner Flughafen begraben. Es sei „wirklich illusorisch zu glauben, dass jetzt eine dritte Startbahn benötigt würde“, sagte Söder am Mittwoch nach einer Klausurtagung der CSU-Landtagsfraktion in München vor Journalisten. Er bezog sich dabei auf einen Zeitraum bis 2028, bis dahin will Söder längstens als Ministerpräsident regieren – ob danach solch eine Startbahn gebaut werde, müssten folgende Generationen entscheiden.
Der Bau der dritten Startbahn am Münchner Flughafen war in den vergangenen Jahren ein Prestigeprojekt der CSU, trotz Anwohnerprotesten hielt die Regierungspartei daran fest. Eine gültige Baugenehmigung liegt bereits seit fünf Jahren vor.
Söder begründete seinen Kurswechsel nun vor allem mit der Corona-Krise. „Wir werden erleben, dass wir auf ganz lange Zeit nicht an den Flugverkehr rankommen werden, den wir hatten.“ Von den früher prognostizierten Wachstumszahlen sei da ganz zu schweigen. Es gehöre deshalb „zur wirtschaftspolitischen und ökologischen Wahrheit“ dazu, das Projekt zunächst nicht mehr zu verfolgen.
Der Münchner Flughafen ist nach Frankfurt am Main der zweitgrößte deutsche Airport.