Sparkassen rechnen nicht mit Insolvenzwelle bei mittelständischen Unternehmen

Symbolbild: Sparkasse
Symbolbild: Sparkasse

Die Sparkassen rechnen trotz der Corona-Krise aktuell nicht mit einer Insolvenzwelle. Der Sparkassenverband veröffentlichte am Dienstag eine Umfrage unter den Firmenkundenberatern seiner 376 Mitgliedsinstitute – drei Viertel von ihnen gehen demnach davon aus, dass in den kommenden sechs Monaten weniger als zwei Prozent der mittelständischen Firmenkunden Insolvenz anmelden müssen, und zwar unabhängig von der ausgesetzten Insolvenzantragspflicht. „Dies ist ein ermutigendes Ergebnis, auch wenn es deutlich macht, dass nicht alle Unternehmen die Krise überstehen werden“, erklärte Sparkassenpräsident Helmut Schleweis.

Ein entscheidender Faktor im Umgang mit der Krise sei die Fähigkeit der Unternehmen, sich an Veränderungen anzupassen, hob der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) hervor. Die Flexibilität des Mittelstands sei nicht zu unterschätzen. In der Umfrage berichteten demnach 83 Prozent der Berater von einer hohen Anpassungsbereitschaft der Firmen. Bekleidungshersteller etwa hätten auf die Herstellung medizinischer Schutzausrüstung umgerüstet oder stationäre Händler sich digitale Absatzwege erschlossen. 

Einige Branchen seien allerdings besonders hart getroffen, und für sie erwarten die Berater laut Umfrage auch keine schnelle Erholung. Das sind das Gastgewerbe, Teile des Einzelhandels und insbesondere die Reisebranche. In Industriebranchen wie dem Maschinenbau rechnet ein Drittel der Sparkassenberater mit längerfristigen Schwierigkeiten.  

Die Umfrage, erhoben im Juni und Juli, ist Teil des jährlichen Mittelstands-Fitnessindex des DSGV. Dafür wertet der Verband auch 300.000 Firmenkundenbilanzen mit einem Jahresumsatz bis 250 Millionen Euro aus. 

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