Spektakuläre Wende: Berufungsverfahren um tödlichen Raserunfall wird zu Mordprozess

Die Justitia - ein Symbol der Rechtsstaatlichkeit
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In einem bisher wegen eines tödlichen Unfalls laufenden Verfahren gegen einen Fahranfänger vor dem Landgericht Würzburg hat es eine spektakuläre Wende gegeben. Wie das Gericht am Freitag mitteilte, wird dem zur Tatzeit im April 2017 18-Jährigen nun Mord vorgeworfen. Außerdem sei ein Mitfahrer des jungen Manns wegen Anstiftung zum Mord festgenommen worden. Er soll laut einer neuen Zeugenaussage den Fahrer aufgefordert haben, die als Fußgängerin spazierende 20-Jährige zu überfahren.

Die Polizei nahm den Fahrer laut Gericht am Donnerstag vorläufig fest, der Mitfahrer sei am Freitag festgenommen worden. Der Haftbefehl gegen den Todesfahrer sei aber wieder außer Vollzug gesetzt worden, weil keinerlei Verdunklungsgefahr bestehe.

In einem ersten Prozess war der 18-Jährige, der mit knapp drei Promille Alkohol im Blut Auto gefahren war, nur wegen eines fahrlässigen Vollrauschs zu 5000 Euro Geldstrafe verurteilt worden. Der Vorwurf der fahrlässigen Tötung war wegen des Vollrauschs fallengelassen worden.

Die drei Mitfahrer wurden damals wegen unterlassener Hilfeleistung ebenfalls zu Geldstrafen verurteilt, die Gruppe hatte die wenige Tage nach dem Unfall gestorbene 20-Jährige hilflos am Straßenrand liegen lassen. Zu der Neuauflage des Prozesses mit der spektakulären Wende kam es nach einer Berufung durch die Staatsanwaltschaft.

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