Studie: Globales Verbrauchervermögen steigt trotz Corona-Krise

Symbolbild: Geldscheine
Symbolbild: Geldscheine

Trotz Corona-Krise ist das globale Geldvermögen der Verbraucher nach Berechnungen der Allianz im ersten Halbjahr leicht gestiegen. Das Brutto-Geldvermögen in rund 60 untersuchten Ländern stieg insgesamt um 1,5 Prozent und wird „sehr wahrscheinlich“ auch im Gesamtjahr 2020 zunehmen, wie die Versicherung am Mittwoch mitteilte. Im vergangenen Jahr 2019 stieg das globale Vermögen demnach um 9,7 Prozent auf 192 Billionen Euro.

Das Brutto-Geldvermögen der deutschen Haushalte legte im vergangenen Jahr um 7,2 Prozent zu, so stark wie seit der Jahrtausendwende nicht. „Mit einem Netto-Geldvermögen pro Kopf von 57.100 Euro blieb Deutschland im Ranking der 20 reichsten Länder auf Platz 18“, teilte die Allianz weiter mit.

„Im Moment hat die Geldpolitik die Vermögen gegen Corona quasi immunisiert“, erklärte Allianz-Chefökonom Ludovic Subran. Unterstützungsprogramme von Regierungen und Zentralbanken trieben demnach zuletzt Bankeinlagen wie auch Aktienmärkte an. „Aber wir sollten uns nichts vormachen. Null- und Negativzinsen sind ein süßes Gift“, warnte Subran. Sie führten nicht zu nachhaltigem Wachstum und verschärften außerdem soziale Ungleichheit.

Dennoch: Im sogenannten Global Wealth Report der Versicherung „konnten wir in den letzten zehn Jahren noch nie eine so große Zunahme des Wohlstands verzeichnen“, erklärte die Allianz. Der globale Brutto-Vermögensanstieg im vergangenen Jahr sei der stärkste seit 2005. „Angesichts der Tatsache, dass das Jahr 2019 von sozialen Unruhen, eskalierenden Handelskonflikten und einer industriellen Rezession geprägt war, ist diese Leistung mehr als erstaunlich.“

Anders als bei den letzten Untersuchungen verzeichneten laut Allianz allerdings „bei weitem die reichsten“ Regionen auch die größten Zuwächse: „Nordamerika und Ozeanien, wo das Brutto-Geldvermögen der Haushalte um jeweils rekordverdächtige 11,9 Prozent zunahm“.

Co-Studienautorin Patricia Pelayo Romero bezeichnete es als „ziemlich beunruhigend, dass sich die Kluft zwischen reichen und armen Ländern wieder vergrößert hat, noch vor Covid-19“. Laut Allianz ist der Aufholprozess der Schwellenländer „ins Stocken geraten“.

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