US-Präsident Donald Trump hat für „patriotische“ Unterrichtsinhalte an den Schulen seines Landes geworben. Der Jugend solle beigebracht werden, „Amerika mit ihrem ganzen Herzen, ihrer ganzen Seele zu lieben“, sagte Trump am Donnerstag bei einer Veranstaltung des Weißen Hauses zur US-Geschichte. Es sei Zeit für einen „pro-amerikanischen Lehrplan, der die Wahrheit zelebriert“.
Trump übte zugleich harte Kritik an Programmen, welche die Sensibilität für rassistische Verhaltensweisen und Einstellungen fördern sollen. Dabei handle es sich um „giftige Propaganda“. Dieses „ideologische Gift“ werde den Zusammenhalt der Gesellschaft auflösen und „unser Land zerstören“, wenn es nicht entfernt werde. Den „patriotischen“ Unterricht bezeichnete der Präsident hingegen als „einzigen Pfad zu unserer nationalen Einheit mittels unserer gemeinsamen Identität als Amerikaner“.
Trump hatte Anfang des Monats die Bundesbehörden angewiesen, ihre Anti-Rassismus-Schulungen einzustellen. Diese wurden vom Weißen Haus als „spaltende, un-amerikanische Propaganda-Trainingseinheiten“ bezeichnet. Die Entscheidung erging inmitten der seit Monaten anhaltenden Anti-Rassismus-Proteste. Diese waren durch den Tod des Afroamerikaners George Floyd Ende Mai bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis entfacht worden und wurden seither durch weitere Fälle von Polizeigewalt gegen Schwarze angeheizt.
Dem Präsidenten wird vorgeworfen, seit seinem Amtsantritt Anfang 2017 die starke Polarisierung des Landes vorangetrieben und das politische Klima weiter aufgeheizt zu haben. In seinen Äußerungen zu den Anti-Rassismus-Protesten fokussiert er sich auf die gewalttätigen Ausschreitungen, zu denen es manchmal im Zuge der Proteste kommt. Trump erhebt den Vorwurf, linksgerichtete Gewalttäter hätten die Proteste vereinnahmt.
In den Umfragen zur Präsidentschaftswahl am 3. November liegt Trump aktuell hinter seinem Herausforderer Joe Biden zurück. Der Präsident setzt darauf, durch eine starke Mobilisierung seiner rechtskonservativen Basis die Wahl dennoch zu gewinnen.