Umfrage: Gewalt gegen Lehrer nimmt zu

Symbolbild: Gewalt
Symbolbild: Gewalt

Die physische und psychische Gewalt gegen Lehrer in Deutschland hat einer Umfrage zufolge deutlich zugenommen. 61 Prozent der Schulleiter berichten von entsprechenden Vorfällen in den vergangenen fünf Jahren, wie die am Donnerstag veröffentlichte Forsa-Erhebung im Auftrag des Verbands Bildung und Erziehung (VBE) ergab. Im Vorjahr waren es noch 48 Prozent gewesen. Der Umfrage zufolge sind Lehrkräfte aller Schulformen betroffen.

„Es ist erschütternd, wie stark die Zahlen gestiegen sind“, erklärte der VBE-Bundesvorsitzende Udo Beckmann. Laut Umfrage sind 73 Prozent der Lehrer an weiterführenden Schulen von direkter psychischer Gewalt betroffen, nur an Gymnasien sind es mit 61 Prozent etwas weniger.

Körperliche Gewalt richte sich dagegen häufiger gegen Grundschullehrer, von denen 40 Prozent darüber berichten. Die Begründung hierfür sieht Beckmann darin, dass jüngere Kinder „ihre Emotionen noch nicht so gut kontrollieren können“. Dennoch handle es sich um eine „bedenkliche Zahl“.

Die Umfrage zeigt, dass es an Ressourcen fehlt, um den Betroffenen zu helfen. 56 Prozent der Schulleitungen gaben an, ihre Kollegen nicht ausreichend unterstützen zu können. Beckmann zufolge braucht es dafür mehr ausgebildetes Personal.

„Wir fordern die Einsetzung von multiprofessionellen Teams an allen Schulen“, sagte er. Diese sollten aus pädagogischen und psychologischen Fachkräften bestehen. Für die repräsentative Umfrage wurden 1302 Schulleitungen befragt.

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