Verbraucherschützer haben an die Bahn appelliert, für die Sicherheit ihrer Fahrgäste in Corona-Zeiten kostenlose Sitzplatzreservierungen anzubieten. Der am Mittwoch tagende Aufsichtsrat des Konzerns solle die Bahn auffordern, „die Gebühr für die Sitzplatzreservierung für mindestens ein Jahr auf allen Tickets zu streichen und auch Änderungen der Platzreservierung unkompliziert zu ermöglichen“, sagte die Verkehrsexpertin des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv), Marion Jungbluth, dem „Tagesspiegel“ (Donnerstagausgabe). Bislang kosten Reservierungen in der zweiten Klasse vier Euro.
„In der Pandemie-Zeit haben viele Menschen Sorgen, lange Zeit in überfüllten Zügen zu reisen“, sagte Jungbluth der Zeitung. Die Abstandsregel könne in den Bahnen nicht stringent eingehalten werden. Es müsse daher alles getan werden, damit Fahrgäste intelligent in allen Wagen verteilt werden.
„Die Belegungsanzeigen müssen zuverlässig sein, so dass Reisende auf weniger frequentierte Züge ausweichen können“, forderte Jungbluth, die beim vzbv das Team Mobilität und Reisen leitet. Die Auskunft über die Belegung würde demnach treffsicherer werden, wenn möglichst alle Fahrgäste einen Platz reservieren. Der Verzicht auf ein Entgelt für Reservierungen könnte dabei helfen.