EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat die verstorbene US-Verfassungsrichterin Ruth Bader Ginsburg als „Pionierin für Frauenrechte, Recht und Gesetz“ gewürdigt. „Sie hat bewiesen, dass Frauen an alle Orte der Macht gehören, an denen Entscheidungen getroffen werden“, erklärte die erste Chefin der EU-Kommission am Samstag auf Twitter. Ginsburgs Vermächtnis werde weiterhin viele Menschen inspirieren.
Die einflussreiche Juristin war am Freitag im Alter von 87 Jahren an Krebs gestorben. Sie war 1993 vom damaligen US-Präsidenten Bill Clinton zur Richterin am Supreme Court ernannt worden. Besonders im liberalen Spektrum der USA war sie unter anderem wegen ihres Einsatzes für Frauenrechte äußerst beliebt.
Von der Leyens Stellvertreter Frans Timmermans bezeichnete Ginsburg als „unermüdliche Verteidigerin der Rechtsstaatlichkeit“ und „Kämpferin im Kampf um Gleichberechtigung“. Sie verdiene einen Platz „im globalen Pantheon der Menschenrechtsverfechter“, schrieb der Niederländer auf Twitter. „Ich verneige mich in Dankbarkeit.“ EU-Parlamentspräsident David Sassoli würdigte Ginsburg als „brillante und leidenschaftliche Verfechterin der Gerechtigkeit“.
Die Entscheidung über die Nachfolge der Verstorbenen dürfte zu einem wichtigen Thema des US-Präsidentschaftswahlkampfs werden. Die konservativen Kräfte haben im neunköpfigen Richterkollegium bereits eine Mehrheit, die bei Berufung eines konservativen Nachfolgers für Ginsburg weiter ausgebaut werden könnte.