Whistleblowerin: Facebook geht kaum gegen politische Manipulation vor

Symbolbild: Facebook
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Eine Ex-Mitarbeiterin von Facebook hat schwere Vorwürfe gegen den Onlinedienst erhoben: Das Unternehmen habe bei der Bekämpfung von politischer Manipulation durch Regierungen in dem Netzwerk versagt, erklärte die Daten-Spezialistin Sophie Zhang in einem Memo, das sie an ihrem letzten Tag bei Facebook schrieb und das von BuzzFeed News in Teilen veröffentlicht wurde. Zhang war diesen Monat von dem US-Unternehmen gefeuert worden. 

Facebook ignoriere Fake-Accounts, mit denen Wahlen oder politische Vorgänge beeinflusst werden sollen, oder gehe nur langsam gegen sie vor, kritisierte Zhang. „Ich habe mehrere unverhohlene Versuche ausländischer Regierungen gefunden, unsere Plattform in großem Maßstab zu missbrauchen, um ihre eigene Bevölkerung in die Irre zu führen“, schrieb Zhang laut BuzzFeed. „Ich habe Blut an meinen Händen.“

In dem Memo werden Fälle aus Aserbaidschan, der Ukraine, Bolivien, Ecuador, Indien und weiteren Ländern genannt, in denen Menschen durch Online-Kampagnen schikaniert, in die Irre geführt oder manipuliert werden sollten. So ging Facebook laut Zhang erst nach neun Monaten gegen eine irreführende Kampagne des honduranischen Präsidenten Juan Orlando Hernández vor. In ihrem Memo spricht die Ex-Mitarbeiterin zudem versuchte Wahlbeeinflussung in den USA und Brasilien an.

Facebook erklärte auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP, es habe seine Anstrengungen im Kampf gegen Desinformation und Manipulation verstärkt. So seien unter anderem spezialisierte Teams gebildet worden, die „mit führenden Experten“ zusammenarbeiteten.

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