Die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie stoßen weiter auf großen Rückhalt in der Bevölkerung. Wie das am Donnerstag veröffentlichte neue ZDF-„Politbarometer“ ergab, finden lediglich elf Prozent aller Befragten die aktuell geltenden staatlichen Schutzmaßnahmen übertrieben. 69 Prozent halten sie für gerade richtig und 18 Prozent würden sich sogar weitergehende Maßnahmen wünschen.
Entsprechend wenig Unterstützung bekommen die in einigen Städten stattfindenden Proteste gegen die Corona-Maßnahmen des Bundes und der Länder. Diese Proteste finden nur 14 Prozent der Befragten gut, 83 Prozent lehnen sie ab. Lediglich bei den Anhängern der AfD gibt es mit 53 Prozent eine Mehrheit, die die Proteste positiv bewertet. Bei den FDP-Anhängern sind es 22 Prozent und in allen anderen Parteianhängergruppen jeweils maximal zehn Prozent.
Nachdem in den vergangenen Monaten das Thema Corona die politische Agenda vollkommen bestimmt hatte, wurde es im September von den Befragten etwas weniger wichtig eingeschätzt. Mit einem Anteil von 56 Prozent (August: 71 Prozent) führte es aber weiter die Liste der wichtigsten Probleme in Deutschland an, gefolgt vom Thema Flüchtlinge und Asyl, das inzwischen auf 35 Prozent angestiegen ist (August: elf Prozent).
Die Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen befragte diese Woche 1241 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte. Der Fehlerbereich beträgt bei einem Anteilswert von 40 Prozent rund drei Prozentpunkte, bei einem Wert von zehn Prozent zwei Prozentpunkte.