Zentralkomitee der Katholiken fordert Gleichberechtigung von Frauen für alle Kirchenämter

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Blick in das innere einer evangelische Kirche

Zum Auftakt der Herbstvollversammlung der katholischen Deutschen Bischofskonferenz hat das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) Gleichberechtigung für Frauen und Männer in der Kirche gefordert. Es gehe nicht darum, den Frauen „Brosamen vom Tisch des Herrn“ zukommen zu lassen, sagte ZdK-Vizepräsidentin Claudia Lücking-Michel am Dienstag im Südwestrundfunk. Frauen sollten in der katholischen Kirche als gleichwertige Mitglieder behandelt werden, mit allen Rechten und Pflichten.

Die Bischöfe kommen am Vormittag zu ihrer dreitägigen Versammlung in Fulda zusammen. Ein Thema ist der sogenannte synodale Weg, mit dem sie durch den Missbrauchsskandal verlorenes Vertrauen zurückgewinnen wollen. Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, der Limburger Bischof Georg Bätzing, befürwortete im Vorfeld der Versammlung, dass sich der synodale Weg in der Weltkirche für die Weihe von Frauen zu Diakoninnen einsetzt.

Dass Bätzing sich dafür einsetzen wolle, sei „ein Fortschritt“, sagte Lücking-Michel. „Diese klare Ansage zu hören, das ist gut.“ Allerdings reiche das nicht aus. Ziel müsse sein, allen Getauften und Gefirmten eine „gleichberechtigte Zugangsmöglichkeit zu allen Ämtern“ zu geben, „die die katholische Kirche zu bieten hat“. Auch „die Realitäten in den Pfarreien“ ließen „keine andere Möglichkeit, als weiter zu handeln und da noch weiter zu ringen“.

Die Bischöfe wollen in Fulda auch Fortschritte bei der Entschädigung von Missbrauchsopfern erzielen. Es sollen voraussichtlich weitere Verfahrensfragen geklärt werden, eine abschließende Entscheidung ist aber voraussichtlich noch nicht zu erwarten. Bei dem unter strikten Corona-Auflagen stattfindenden Treffen der 69 Bischöfe soll zudem über die Folgen der Coronakrise für Gesellschaft und Kirche beraten werden.

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