Aus Protest gegen die Rodung des Dannenröder Walds haben Umweltaktivisten nach eigenen Angaben am Freitagmorgen die hessische Landesvertretung in Berlin besetzt. Sie wenden sich gegen den geplanten Bau der Autobahn 49 durch das 300 Jahre alte Laub- und Mischwaldgebiet. Dagegen gibt es auch vor Ort seit Wochen Proteste.
„Wir fordern die schwarz-grüne Landesregierung auf, die Räumung und Rodung sofort zu stoppen“, erklärten die Organisationen Ende Gelände, Fridays for Future und Anti-Kohle-Kidz, zu der Besetzungsaktion in Berlin. „Mitten in der Klimakrise einen Wald für eine neue Autobahn zu roden, ist klimapolitischer Wahnsinn“, kritisierte Riva Morel von Fridays for Future Berlin. „Wir müssen jetzt mit der Verkehrswende anfangen, das bedeutet: Busse, Bahnen und Radwege bauen statt neuer Autobahnen“, forderten die Umweltschützer weiter.
Die Rodungsarbeiten in dem Waldgebiet hatten am Donnerstag begonnen. Zugleich leitete die Polizei die Räumung von Baumhäusern ein, in denen sich Demonstranten aufhielten. Für den umstrittenen Autobahnbau sollen rund 27 Hektar Wald gerodet werden.
Am Freitagmorgen setzte die Polizei ihren Einsatz im Herrenwald nahe dem Dannenröder Forst fort. „Wir sprechen gerade mit den Menschen, die sich noch in und auf den Bäumen im abgesperrten Bereich befinden“, erklärten die Beamten. Sie forderten Aktivisten vor Ort dazu auf, den Bereich umgehend zu verlassen.