Alter und Übergewicht – Wieso Trump eine Corona-Infektion gefährlich werden kann

Donald Trump - Bild: Gage Skidmore/CC BY-SA 2.0
Donald Trump - Bild: Gage Skidmore/CC BY-SA 2.0

US-Präsident Donald Trump zeigt nach Angaben des Weißen Hauses infolge seiner Corona-Infektion bisher nur „leichte Symptome“. Sein Leibarzt geht auch davon aus, dass der 74-Jährige „seinen Verpflichtungen ohne Unterbrechung nachgehen“ kann. Doch Trump zählt aufgrund von mindestens zwei Merkmalen zur Corona-Risikogruppe: seinem hohen Alter und seinem Übergewicht. 

Der wichtigste Faktor: Alter

Bereits kurz nach dem Beginn der Corona-Pandemie wurde klar: Je älter der Patient, desto höher die Wahrscheinlichkeit für einen schweren Verlauf der Krankheit. „Acht von zehn Covid-19-bedingten Todesfällen in den USA betrafen Erwachsene über 65 Jahre“, heißt es von den US-Gesundheitsbehörden. 

Laut einer Ende März in der medizinischen Fachzeitschrift „The Lancet“ veröffentlichten Studie mit hunderten Menschen aus China steigt der Anteil der Patienten, die einen Krankenhausaufenthalt benötigen, mit dem Alter. Bei Zehn- bis 19-Jährigen mussten nur 0,04 Prozent ins Krankenhaus. Bei Trumps Altersgruppe, den 70- bis 79-Jährigen, waren es 16,6 Prozent.

Übergewicht: Ein schwerwiegender Faktor

Im Juni veröffentlichten Daten zum Gesundheitszustand des US-Präsidenten zufolge wog Trump 110 Kilogramm bei 1,90 Metern Körpergröße. Mit seinem daraus resultierenden Body-Mass-Index (BMI) von 30,5 gilt der US-Präsident damit als fettleibig (Adipositas Grad I).

„Fettleibigkeit (…) erhöht das Risiko, eine schwere Form von Covid-19 zu entwickeln“, mahnen die Gesundheitsbehörden. Das erklärt sich aus den Begleiterkrankungen, die mit Fettleibigkeit einhergehen, wie Diabetes oder Bluthochdruck. 

Der britische Premierminister Boris Johnson, der auf einen BMI von 35 gekommen war, sagte nach seiner überstandenen Covid-19-Erkrankung im April, er wolle nun eine Diät einhalten: „Wenn man wie ich ein Gewicht von etwa 111 Kilogramm bei etwa 1,78 Metern erreicht hat, ist es wahrscheinlich eine gute Idee, abzunehmen.“

Andere Risiken

Das Risiko für einen schweren oder gar tödlichen Verlauf hängt allerdings von vielen Faktoren ab, unter anderem auch genetische Veranlagung, Vorerkrankungen oder andere Gesundheitsbeschwerden. Dazu zählen Herzprobleme oder ein geschwächtes Immunsystem. Dass Trump davon betroffen ist, ist aber nicht bekannt. 

Der Gesundheitszustand des US-Präsidenten war schon häufiger in den Schlagzeilen. Im Juni löste Trump Spekulationen aus, als er mit kleinen, unsicheren Schritten eine Rampe hinunterging. Nach einem überraschenden Krankenhausbesuch im November des vergangenen Jahres hatte es zudem Spekulationen über eine Reihe von „Mini-Schlaganfällen“ des Präsidenten gegeben. 

Präsidentenarzt Sean Conley widersprach jedoch im September: Trump habe keinen Schlaganfall, keinen Mini-Schlaganfall oder sonstigen „akuten kardiovaskulären Notfall“ erlitten, betonte er. Der Präsident selbst versichert immer wieder, er sei bester Gesundheit.

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