Die Lage am Arbeitsmarkt ist im Oktober weitgehend stabil geblieben. Das vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) berechnete Barometer stieg von September bis Oktober um 0,1 Punkte auf 100,2 Punkte. Die in der Corona-Krise „kurzfristig stark erhöhte Arbeitslosigkeit könnte langsam wieder abgebaut werden“, erläuterte Enzo Weber vom IAB am Dienstag. Bei der Beschäftigungsentwicklung seien die Arbeitsagenturen auch wegen der steigenden Infektionszahlen aber „skeptisch“.
Das Arbeitsmarktbarometer war im September erstmals seit dem Lockdown im März wieder über 100 Punkte geklettert. Die Skala reicht von 90 Punkten (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung).
Der Index, der auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen lokalen Arbeitsagenturen basiert, besteht aus zwei Komponenten. Die Arbeitslosigkeitskomponente legte im Oktober laut IAB leicht zu. Allerdings endete der Befragungszeitraum vor den starken Infektionszunahmen der vergangenen Wochen, gab Weber zu bedenken.
Die Beschäftigungskomponente blieb im Oktober auf dem Stand vom September. „Die Infektionsdynamik und die Transformationsprozesse in der Wirtschaft stellen Risiken dar“, erläuterte Weber. Auch sinke nach jahrelangem Anstieg die Zahl der verfügbaren Arbeitskräfte: „Im Zuge der Krise haben sich viele Arbeitskräfte vorerst vom Arbeitsmarkt zurückgezogen und die Zuwanderung ist eingebrochen.“