Beim Early Voting haben bereits mehr als 48,5 Millionen US-Bürger gewählt

Symbolbild: Wahlen
Symbolbild: Wahlen

Eigentlich findet die US-Präsidentschaftswahl erst am 3. November statt. Doch beim sogenannten Early Voting können die Wähler ihre Stimme schon vor dem offiziellen Wahltermin abgeben – und der Ansturm ist gewaltig: Mehr als 48,5 Millionen US-Bürger haben bereits von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht. In vielen Bundesstaaten bildeten sich am ersten Tag der persönlichen Stimmabgabe lange Schlangen vor den Wahllokalen, vielerorts werden Rekordzahlen gemeldet.

Die Wähler können im Vorfeld des 3. November ihren Stimmzettel per Post schicken, persönlich in einem Wahllokal abgeben oder in einer im Freien stehenden, gesicherten Wahlurne einwerfen. Der Beginn des Early Voting und die genauen Regeln sind von Bundesstaat zu Bundesstaat unterschiedlich.

Bislang wählen vor allem Anhänger des Oppositionskandidaten Joe Biden. Das schließt aber nicht aus, dass die Anhängerschaft von Präsident Donald Trump dies am eigentlichen Wahltag nicht noch ausgleichen könnte.

Wegen der Corona-Pandemie wird für die diesjährige Präsidentschaftswahl ein massiver Anstieg der Briefwahlen erwartet: Vor allem Biden-Anhänger wollen aus Sorge vor einer Ansteckung die Wahllokale am 3. November meiden. Angesichts von Warnungen vor Chaos bei der Briefwahl entscheiden sich derzeit aber offenbar viele US-Bürger um – und bringen ihren Stimmzettel persönlich im Wahllokal vorbei.

Das US Elections Project des Politikprofessors Michael McDonald veröffentlicht auf seiner Website Zahlen zur vorzeitigen Stimmabgabe. Allerdings machen nicht alle Bundesstaaten Daten zur laufenden Stimmabgabe publik, die echten Zahlen liegen damit höher. 

Die bislang abgegebenen mehr als 48,5 Millionen Stimmen entsprechen rund 35 Prozent – also mehr als einem Drittel – sämtlicher 2016 abgegebener Wählerstimmen. Nach Angaben der Zeitung „Washington Post“ wurden damit bereits so viele Stimmen abgegeben, wie vor vier Jahren im Verlauf des gesamten Early-Voting-Verlaufs.

Auch bei der Bundestagswahl in Deutschland können die Bürger ihre Stimme schon vor dem eigentlichen Wahltermin abgeben. Bei der Briefwahl können Wähler den ausgefüllten Stimmzettel per Post absenden oder vorab persönlich bei einer Gemeindebehörde abgeben. 2017 betrug der Anteil der Briefwähler 28,6 Prozent.

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