Die Berliner Polizeipräsidentin Barbara Slowik hat eine Kennzeichnungspflicht für Fahrradfahrer ins Spiel gebracht. Aufgrund steigender Beschwerden von Fußgängern sei die Maßnahme eine Überlegung wert, sagte Slowik der „Berliner Morgenpost“ vom Montag. „Wir beobachten eine zunehmende Aggressivität im Straßenverkehr – auch bei Fahrradfahrern.“
Die Maßnahme sei nötig, um schwächere Verkehrsteilnehmer vor Stärkeren zu schützen, erläuterte Slowik. „Bei Beschwerden, bei schweren Verstößen und vor allem schweren Folgen finde ich, dass es durchaus ein wichtiger Aspekt sein kann“, sagte die Polizeipräsidentin.
Der Verkehrsverband VCD äußerte sich kritisch zu dem Vorschlag. Eine Kennzeichnungspflicht für Fahrradfahrer werde dem Problem nicht gerecht und sei mit erheblichem Aufwand verbunden, sagte ein Sprecher des Verkehrsclubs Deutschland der Nachrichtenagentur AFP. Wirkungsvoller seien beispielsweise sichere und gut ausgebaute Rad- und Fußgängerwege. Das würde auch mehr Menschen zum Radfahren bewegen. Gebraucht würden „bessere Möglichkeiten für sicheres Radfahren und zu Fuß gehen“, sagte der Sprecher.