US-Präsidentschaftskandidat Joe Biden hat Amtsinhaber Donald Trump vorgeworfen, auch nach seiner eigenen Coronavirus-Infektion weiterhin „nichts“ gegen die Pandemie zu unternehmen. Mehr als 210.000 Menschen seien in den USA an den Folgen dieser Infektion gestorben – „und was tut er? Nichts“, sagte Biden am Donnerstagabend (Ortszeit) im Sender ABC über Trump. „Er trägt immer noch keine Masken“.
Der Präsident äußerte sich hingegen zeitgleich im Sender NBC wie gewohnt optimistisch über die Perspektiven der USA im Kampf gegen das Virus. „Wir sind dabei, über den Berg zu kommen“, sagte er. Trumps Auftritt in Miami, bei dem er sich den Fragen von Zuschauern stellte, sowie der ähnlich formatierte TV-Auftritt von Biden in Philadelphia ersetzten ihre wegen der Pandemie ausgefallene zweite direkte Fernsehdebatte.
Das TV-Duell war gestrichen worden, nachdem die Organisatoren die Debatte nach Trumps Corona-Infektion nur virtuell austragen wollten, der Präsident sich dem aber verweigerte. Das für den 22. Oktober geplante letzte Fernsehduell vor der Wahl am 3. November wurde hingegen bislang nicht abgesagt.
Trump war nach seiner Corona-Infektion Anfang Oktober drei Tage lang im Krankenhaus behandelt worden. Am vergangenen Montag nahm er seine Wahlkampfveranstaltungen wieder auf. Er bezeichnet sich als „geheilt“ und „immun“. Bei Experten stoßen diese Äußerungen auf große Skepsis.
Der Präsident liegt weniger als drei Wochen vor der Wahl in Umfragen teils deutlich hinter Biden: In landesweiten Erhebungen hat der Amtsinhaber im Schnitt einen Rückstand von zehn Prozentpunkten. Auch in besonders wichtigen Schlüsselstaaten wie Pennsylvania und Wisconsin liegt der Republikaner hinter dem Demokraten.