Die Bundesarbeitsagentur (BA) stellt sich angesichts der ausgesetzten Insolvenzantragspflicht bereits auf eine große Pleitewelle ein. Das Haus bereite sich „auf den Ernstfall vor“, sagte BA-Chef Detlef Scheele der „Bild“-Zeitung vom Freitag. „Wir qualifizieren gerade 250 Mitarbeiter zusätzlich, für den Fall, dass es zu einer größeren Pleitewelle käme.“ Darüber hinaus plane die BA 1,6 Milliarden Euro für das Insolvenzgeld für 2021 ein; in diesem Jahr waren es 950 Millionen Euro.
Schon im laufenden Jahr sei die Zahl der Menschen, die Insolvenzgeld von der Behörde bezogen habe, höher gewesen als im Vorjahreszeitraum, sagte Scheele der „Bild“: „Wir haben dieses Jahr bislang 350 Millionen Euro mehr Insolvenzgeld auszahlen müssen als 2019, da waren es bis September rund 600 Millionen Euro.“ Allerdings bleibe abzuwarten, was passiert, wenn die Antragspflicht wieder einsetzt.