Kurz nach der Vergabe des diesjährigen Chemie-Nobelpreises ist der Tod eines früheren Preisträgers bekannt geworden: Der Mexikaner Mario Molina sei am Mittwoch im Alter von 77 Jahren gestorben, teilte das nach ihm benannte Forschungszentrum mit. Zur Todesursache machte die Einrichtung keine Angaben, mexikanischen Medien zufolge starb Molina an einem Infarkt.
Molina, der in Kalifornien promoviert hatte, war 1995 für seine Entdeckungen zu Schäden an der Ozonschicht in der Erdatmosphäre mit dem Chemie-Nobelpreis ausgezeichnet worden. Mit ihm wurde der Niederländer Paul Crutzen ausgezeichnet.
Molina zählte zu den Pionieren im Bereich der Atmosphärenchemie und hatte bereits 1974 mit seinem Kollegen Frank Sherwood in einem wissenschaftlichen Artikel vor einem „Loch“ in der Ozonschicht wegen bestimmter Industriegase gewarnt. Mit seinen Forschungen trug Molina zum Montreal-Protokoll zum Schutz der Ozonschicht bei, in dem sich die internationale Gemeinschaft Ende der 80er Jahre zum Verzicht auf Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) verpflichtete.
Die diesjährigen Trägerinnen des Chemienobelpreises waren am Mittwoch in Stockholm bekannt gegeben worden. Die renommierte Auszeichnung geht an die Französin Emmanuelle Charpentier und die US-Wissenschaftlerin Jennifer Doudna für die Erfindung der sogenannten Gen-Schere.