China hat sich einer internationalen Initiative für die Beschaffung eines künftigen Corona-Impfstoffs für ärmere Länder angeschlossen. Die Volksrepublik sei der Initiative Covax beigetreten wegen ihres Versprechens, „Covid-19-Impfstoffe zu einem weltweiten öffentlichen Gut zu machen“, sagte die Sprecherin des chinesischen Außenministeriums, Hua Chunying, am Freitag in Peking zu der am Vortag getroffenen Vereinbarung. Welche Summe China bereitstellt, teilte sie nicht mit.
Covax wird von der Weltgesundheitsorganisation WHO und den Impfbündnissen Gavi und Cepi geleitet. Bis Ende 2021 will die Initiative zwei Milliarden Impfdosen für 92 Länder mit niedrigen und mittleren Einkommen erwerben. Ziel ist es dabei auch, die Hersteller durch Abnahmezusagen zum Ausbau ihrer Produktionskapazitäten zu bewegen. Die EU-Kommission hatte Covax Ende August 400 Millionen Euro zugesagt.
Außenamtssprecherin Hua sagte, es sei eine „Priorität“ ihres Landes, Impfstoffe für Entwicklungsländer bereitzustellen. China hoffe, dass noch mehr Länder Covax beitreten und unterstützen. Die USA, die größte Volkswirtschaft der Welt, hat sich der Initiative bislang nicht angeschlossen.
China arbeitet mit Hochdruck an einem Impfstoff. Die Regierung in Peking gibt sich zuversichtlich, diesen noch vor Jahresende einführen zu können. Obwohl die klinischen Studien mit erfolgversprechenden Wirkstoffen noch nicht abgeschlossen und keiner von ihnen offiziell zugelassen wurde, sind bereits hunderttausende Menschen in der Volksrepublik gegen Sars-CoV-2 geimpft worden, darunter vor allem Soldaten und medizinisches Personal.
Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie zum Jahreswechsel in China wurden weltweit bereits mehr als 36,2 Millionen Ansteckungen mit dem neuartigen Virus nachgewiesen. Mehr als 1,057 Millionen Menschen starben. Mehrere Impfstoffkandidaten gegen das neuartige Coronavirus befinden sich derzeit in der dritten und letzten Testphase.