Coronakrise beschert Kommunen im ersten Halbjahr Milliardendefizit

Symbolbild: Rote Zahlen
Symbolbild: Rote Zahlen

Die deutschen Kommunen haben im ersten Halbjahr 2020 ein Defizit von 9,7 Milliarden Euro verbucht. „Starke Einnahmeausfälle der Kommunen in Folge der Corona-Pandemie“ seien ausschlaggebend für die Entwicklung gewesen, erklärte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag zur Veröffentlichung der Daten. Im ersten Halbjahr 2019 hatte sich das Finanzierungsdefizit von Städten und Gemeinden demnach nur auf rund 300 Millionen Euro belaufen.

Die Einnahmen der Kommunen sanken zwischen Januar und Juni um 1,1 Prozent oder 1,5 Milliarden Euro auf rund 127,4 Milliarden Euro. Insbesondere die Steuereinnahmen brachen im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019 massiv um 10,6 Prozent ein. Sie gingen nach Angaben des Bundesamts um 4,7 Milliarden auf 39,6 Milliarden Euro zurück. Vor allem Rückgänge der Gewerbesteuerzahlungen waren ein Grund.

Im Gegenzug erhöhten die Bundesländer zugleich die Höhe ihrer Zuweisungen, um die Kommunen zu entlasten und einen Teil der Verluste auszugleichen. Die sogenannten Schlüsselzuweisungen stiegen laut offizieller vierteljährlicher Kassenstatistik um 14,1 Prozent oder 3,1 Milliarden Euro auf 24,8 Milliarden Euro.

Andere Zuschüsse stiegen teils sogar noch deutlich stärker. So erhöhten die Länder die sogenannten Investitionszuweisungen um 28,9 Prozent oder 900 Millionen Euro auf 4,2 Milliarden Euro.

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