„Einkaufen mit Maske macht nur beschränkt Spaß“

Einkaufen mit Maske - Bild: Maria_Sbytova via Twenty20
Einkaufen mit Maske - Bild: Maria_Sbytova via Twenty20

Nach Einschätzung der Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) hat die wegen der Corona-Krise gesenkte Mehrwertsteuer bisher kaum Konjunkturimpulse gebracht. „Bislang waren die Effekte der Mehrwertsteuer-Senkung eher geringer ausgeprägt“, sagte der GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl dem Handelsblatt (Samstag). Er fügte hinzu: „Aufgrund unserer Erfahrungen mit der Erhöhung in 2007 gehen wir jedoch davon aus, dass vor allem gegen Jahresende sich positive Effekte zeigen werden.“

Die gedämpfte Kauflaune der Deutschen trifft aus Bürkls Sicht vor allem den stationären Handel, weil die Verbraucher aufgrund steigender Infektionszahlen verunsichert seien und viele den Besuch von Geschäften eher vermieden.

Hinzu komme, „dass Einkaufen mit Maske nur beschränkt Spaß macht“. Entsprechend skeptisch sieht der Experte eine mögliche Verlängerung der befristeten Steuersenkung. „Solange die Verbraucher verunsichert sind und Angst haben, in Geschäfte zu gehen, wird auch eine Verlängerung der Mehrwertsteuer-Senkung weniger dem stationären Handel zugutekommen, als vielmehr den Online-Käufen.“ 

Auch von den Corona-Einschränkungen dürfte vor allem der Onlinehandel verstärkt profitieren, sagte Bürkl. Generell misst der Experte dem Konsum als Konjunkturstütze in der Coronakrise wenig Bedeutung bei. Mit dem Ansteigen der Infektionsraten habe sich das Konsumklima zuletzt wieder etwas abgeschwächt. „Folglich ist der Konsum insgesamt derzeit keine wesentliche Stütze der deutschen Konjunktur“, sagte Bürkl. 

Als Profiteur sieht der Forscher aber den Lebensmitteleinzelhandel. Hier sei der Zuwachs gegenüber dem Vorjahr positiv. „Dies hat auch damit zu tun, dass sich mit dem Lockdown sowie Homeoffice und Kurzarbeit das Leben vieler Beschäftigter in die eigenen vier Wände verlagert hat“, erläuterte Bürkl. 

Der Verzehr von Lebensmitteln und Getränken habe sich von außer Haus in Restaurants, Kantinen oder Imbissbuden nach „inhome“ verlagert. „Davon profitierte und profitiert der Lebensmitteleinzelhandel“, sagte Bürkl. 

Entsprechend seien die Umsätze für den Außerhausverzehr eingebrochen.

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