Erdogan verurteilt russische Luftangriffe auf pro-türkische Kämpfer in Syrien

Recceo Tayvip Erdogan - Bild: Paul Morigi Photography / CC BY-NC-ND 2.0
Recceo Tayvip Erdogan - Bild: Paul Morigi Photography / CC BY-NC-ND 2.0

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat die russischen Luftangriffe auf pro-türkische Kämpfer in Syrien verurteilt. Er warf Moskau am Mittwoch in Ankara vor, keinen „dauerhaften Frieden und Stabilität“ in Syrien zu wollen. Die russischen Angriffe hatten sich am Montag gegen ein Ausbildungslager pro-türkischer Milizen in der Region Idlib nahe der türkischen Grenze gerichtet. 

Bei dem Angriff Anfang der Woche wurden nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte 78 Kämpfer getötet und mehr als 90 weitere verletzt. Den Aktivisten zufolge tötete die angegriffene Failak-al-Scham-Gruppierung daraufhin in einem Vergeltungsangriff 15 pro-syrische Kämpfer. Die sunnitische Gruppe, die mit dem Ex-Al-Kaida Ableger Hajat Tahrir al-Scham (HTS) verbunden ist, soll auch pro-türkische Söldner nach Libyen geschickt haben. 

Die Region Idlib im Nordwesten Syriens ist die letzte dschihadistische Hochburg, die noch außerhalb der Kontrolle von Damaskus liegt. Die HTS war früher Teil des Al-Kaida-Netzwerks und kontrolliert heute große Gebiete der Provinz Idlib. In der Region sind aber auch andere pro-türkische, islamistische Milizen aktiv.

Der russische Angriff am Montag war der tödlichste seit acht Monaten in der Region. Im März hatte ein russisch-türkisches Waffenstillstandsabkommen eine erneute Offensive der Truppen des syrischen Machthaber Baschar al-Assad gestoppt. Assad, der als enger Verbündeter Moskaus gilt, war es innerhalb weniger Monate gelungen, mit seinen Verbündeten eine Reihe von Regionen unter seine Kontrolle zu bringen.

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