EU-Krankheitsbekämpfungsbehörde über Corona-Krise in 23 EU-Staaten „tief besorgt“

Symbolbild: Coronavirus
Symbolbild: Coronavirus

Die EU-Krankheitsbekämpfungsbehörde (ECDC) hat sich besorgt über die Corona-Krise in den meisten Ländern der Europäischen Union gezeigt. In 23 EU-Ländern sowie in Großbritannien gäben die Ansteckungsraten inzwischen Anlass zu „tiefer Besorgnis“, erklärte die Behörde am Freitag. Alle Mitgliedstaaten mit Ausnahme Zyperns, Estlands, Finnlands und Griechenlands fallen demnach inzwischen in diese Kategorie. Bei einer Überprüfung der Lage vor einem Monat waren es noch sieben. 

ECDC-Direktorin Andrea Ammon warnte vor einer Verschärfung der Krise. Schon jetzt stelle die anhaltende Zunahme der Infektionen „eine große Bedrohung für die öffentliche Gesundheit“ dar, erklärte sie. Viele EU-Staaten kämpfen derzeit gegen eine zweite Corona-Welle; trotz immer schärferer Maßnahmen verzeichneten zuletzt auch die Länder alarmierende Zuwächse bei den Neuinfektionen, die die erste Welle noch einigermaßen glimpflich überstanden hatten.

Ammon verwies darauf, dass durch die rasant zunehmenden Ansteckungen der Druck auf die Gesundheitsdienste wieder stark gewachsen sei. Auch die Sterblichkeit nehme wieder zu, fügte sie hinzu. Mit der hohen Zahl der Infektionsfälle werde auch „der Schutz von gefährdeten Personen schwieriger“. Laut ECDC lässt sich die Entwicklung nur durch „sofortige, gezielte Maßnahmen“ wie Abstandhalten, Schutzmasken, häufiges Händewaschen und die Beschränkungen von größeren Versammlungen stoppen.

Neben den EU-Mitgliedsstaaten und Großbritannien gehören noch Norwegen, Island und Liechtenstein zum Zuständigkeitsbereich der Behörde. Nach ihren Angaben wurden bis Freitag in all diesen Ländern mehr als 5,5 Millionen Infektions- und fast 206.000 Todesfälle verzeichnet.

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