Anderthalb Wochen vor der Präsidentschaftswahl in den USA ist im Land am zweiten Tag in Folge ein Rekordwert bei den Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet worden. Wie die Johns-Hopkins-Universität am Samstag (Ortszeit) mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 88.973 neue Ansteckungsfälle erfasst. Damit wurde der am Vortag bekanntgegebene Rekordwert von knapp 80.000 Neuinfektionen nochmals deutlich übertroffen.
Derzeit breitet sich das neuartige Virus vor allem im Norden und Mittleren Westen der USA stark aus. Die Gesamtzahl der verzeichneten Ansteckungsfälle in den Vereinigen Staaten stieg nach Angaben der Universität inzwischen auf knapp 8,57 Millionen. Die Zahl der Todesopfer wuchs um weitere 906 auf mehr als 224.000. In absoluten Zahlen sind die USA das am stärksten von der Pandemie betroffene Land der Welt.
Der Umgang mit der Pandemie spielt im Wahlkampf eine zentrale Rolle. Bei Wahlkampfkundgebungen am Samstag beteuerte Präsident Donald Trump erneut, dass das Land dabei sei, „über den Berg“ zu kommen. Im kommenden Jahr würden die USA „großartiger sein als jemals zuvor“.
Trumps Herausforderer Joe Biden von den oppositionellen Demokraten warf unterdessen bei einem Auftritt im Bundesstaat Pennsylvania dem Präsidenten erneut vor, für das Ausmaß der Krise direkt verantwortlich zu sein. „Dies ist Donald Trumps Präsidentschaft“, sagte der frühere Vizepräsident über die Folgen der Pandemie für das Land.
Auch Ex-Präsident Barack Obama legte sich erneut bei einem Wahlkampfauftritt für seinen früheren Stellvertreter Biden ins Zeug. Das Weiße Haus habe „diese Sache komplett vermasselt“, sagte Obama über die Corona-Politik der Regierung.
In Umfragen für die Wahl am 3. November liegt Biden seit Monaten konstant vor Trump. Allerdings war vor vier Jahren auch die Demokratin Hillary Clinton von den Demoskopen zur klaren Wahlfavoritin erklärt worden, bevor sie dann überraschend gegen Trump verlor.