Forscher bauen Brücke aus Seilen für bedrohte Affenart in China

Hainan-Schopfgibbons
Hainan-Schopfgibbons

Eine Brücke für Affen: Im Urwald der südchinesischen Insel Hainan haben Forscher Seile zwischen die Baumkronen gespannt, nachdem ein heftiger Sturm den Lebensraum der bedrohten Hainan-Schopfgibbons verwüstet hatte. An den Seilen können sich die Tiere entlanghangeln, um von einem Baum zum nächsten zu gelangen. „Die Anbindung zwischen den Baumkronen ist für Gibbons von entscheidender Bedeutung, da sie nur auf Bäumen leben“, sagte der Leiter des Projekts, Bosco Pui Lok Chan.

Im Juli 2014 hatte ein heftiger Taifun große Teile des Urwalds verwüstet, Schlammlawinen rissen 15 Meter breite Schneisen zwischen die Bäume. Die Zerstörung des Waldes behindere die vom Aussterben bedrohten Tiere bei ihrer Nahrungs- und Partnersuche und mache sie zu einer leichten Beute für Raubtiere, sagte Chan. Die Affen wagten demnach riskante Sprünge, um von Baumkrone zu Baumkrone zu gelangen. 

Nach rund sechs Monaten begannen die Tiere, die von den Forschern aufgehängten Seile zu nutzen. Dennoch sei die Brücke nur eine kurzfristige Lösung, betonte Chan und forderte eine schnelle Wiederaufforstung des Waldes.

Hainan-Schopfgibbons kommen nur noch auf der Insel Hainan vor. Die Primaten sind vom Aussterben bedroht, nachdem jahrzehntelange Abholzung ihren Lebensraum mehr als halbiert hat.

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