Nach dem Anschlag von Nizza mit drei Toten sieht Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin das Land im „Krieg gegen die islamistische Ideologie“. „Der Islamismus ist eine Form des Faschismus im 21. Jahrhundert“, sagte der 38-Jährige am Freitag dem Sender RTL. Frankreich werde mit allen Mitteln des Rechtsstaats gegen die innere und äußere Bedrohung kämpfen.
Nach Darmanins Angaben war der 21-jährige Tunesier, der als Täter festgenommen wurde, weder der Polizei in Frankreich noch in anderen europäischen Ländern bekannt. Der Innenminister sprach von einer möglichen Veränderung des Täterprofils: „Von den letzten 30 Terroristen, die auf unserem Boden gemordet haben, waren 22 Franzosen“, sagte er. Der mutmaßliche Täter von Nizza war erst im Oktober über Italien nach Frankreich gelangt.
Der Bürgermeister von Nizza, Christian Estrosi, und andere Vertreter der konservativen Republikaner forderten schärfere Flüchtlingskontrollen und eine landesweite Nutzung der elektronischen Gesichtserkennung. „Wir können den Krieg gegen diesen Feind nicht mit den Gesetzen des Friedens gewinnen“, sagte Estrosi dem Radiosender Europe 1. Nizza hat unter ihm 3800 Überwachungskameras aufgestellt und wollte die Gesichtserkennung in Schulen testen.
Präsident Emmanuel Macron beriet in Paris mit dem Sicherheitskabinett über verschärfte Maßnahmen. Landesweit gilt seit dem Anschlag vom Donnerstag die höchste Terror-Warnstufe.