Friedrich Merz: Kein „Weiter so“ in der CDU nach Ära Merkel

Archivbild: Friedrich Merz - Bild: Olaf Kosinsky, CC BY-SA 3.0 DE, via Wikimedia Commons
Archivbild: Friedrich Merz - Bild: Olaf Kosinsky, CC BY-SA 3.0 DE, via Wikimedia Commons

Der Bewerber um den CDU-Parteivorsitz, Friedrich Merz, hat eine gemischte Bilanz des Krisenmanagements von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gezogen. Zwar habe „zupackendes Handeln“ während Merkels Kanzlerschaft dazu geführt, dass das Vertrauen der Bevölkerung in Union und Kanzlerin „überwiegend sehr groß“ gewesen sei, sagte Merz der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ vom Montag. Dennoch müsse man sich fragen, ob Deutschland „wirklich genug und vor allem das Richtige“ tue, um gestärkt aus einer Krise herauszukommen.

Merz warf auch die Frage auf, ob Merkels Krisenpolitik „nicht ungewollt die Risiken für den Eintritt weiterer Krisen“ erhöht habe. Der Ex-Unionsfraktionschef warf der Kanzlerin vor, den Staat in „die Rolle eines Rückversicherers für alle gesellschaftlichen Risiken“ gedrängt zu haben.

Zwar bescheinigte Merz der Kanzlerin, die CDU in den vergangenen 20 Jahren „solide und skandalfrei“ geführt zu haben. Dennoch müsse die Partei, so wie Merkel das gegenüber ihrem Vorgänger Helmut Kohl festgestellt habe, wieder „laufen lernen“. Ein einfaches „Weiter so“ reiche nicht aus, um dem Land eine Perspektive zu geben. 

Neben Merz kandidieren der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet und der Außenpolitiker Norbert Röttgen für den CDU-Parteivorsitz. Ob der Parteitag, auf dem über die Nachfolge von Annegret Kramp-Karrenbauer entschieden werden soll, angesichts der Corona-Pandemie wie geplant am 4. Dezember stattfinden kann, will die CDU-Spitze an diesem Montagvormittag entscheiden. In der Partei war zuletzt kontrovers über eine Verschiebung sowie eine Formatänderung diskutiert worden.

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