Nach Aufhebung des Insolvenzverfahrens für Galeria Karstadt Kaufhof rechnet der scheidende Generalbevollmächtigte Arndt Geiwitz frühestens 2022 mit sichtbaren Erfolgen seiner Unternehmenssanierung. Die entschuldete Firma „kann jetzt nicht an allen Stellen gleichzeitig investieren, sondern das Unternehmen muss schauen, dass es durch die Pandemie kommt und die Schließungen gut über die Bühne bringt“, sagte Geiwitz dem „Spiegel“ laut Vorabmeldung vom Donnerstag. Erst danach würden die Kunden „hoffentlich einiges an Veränderung bemerken“.
Geiwitz sagte dem Magazin, Galeria-Gesellschafter René Benko habe die Warenhauskette mit insgesamt mehr als 300 Millionen Euro ausgestattet. Dieses Geld werde jetzt gebraucht, um zahlungsfähig zu sein, bis wieder Gewinne erzielt würden. „Das wird voraussichtlich ab 2022 der Fall sein.“
Vor allem die Personalsituation in den Warenhäusern ist laut Geiwitz ein „sensibler Punkt“: In der Vergangenheit seien „hohe Kosteneinsparprogramme gefahren“ worden – es brauche aber „Service und Beratung“. Galeria habe Verkaufsflächen in den Zentren, Parkplätze, Logistikkonzepte und eine sehr gut ausgebildete Verkaufsmannschaft. „Daraus muss sich doch etwas machen lassen.“
Galeria Karstadt Kaufhof, seit dem vergangenen Jahr vollständig im Besitz der Signa-Gruppe des Österreichers René Benko, war in der Corona-Krise ins Schlingern geraten. Bemühungen um einen Hilfskredit und Mietstreichungen konnten die Insolvenz nicht abwenden. Die Gläubiger hatten Anfang September dem Insolvenzplan zugestimmt. Laut „Handelsblatt“ werden nach aktuellem Stand 42 der gut 170 Warenhäuser geschlossen. Etwa 4000 Beschäftigte verlieren ihren Arbeitsplatz.