Inflationsrate so niedrig wie seit 2015 nicht mehr

Symbolbild: Geld
Symbolbild: Geld

Die Senkung der Mehrwertsteuer in der Corona-Krise und deutlich geringere Energiepreise haben im September zur niedrigsten Inflationsrate seit mehr als fünf Jahren geführt. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sanken die Verbraucherpreise um 0,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte und damit seine vorläufigen Angaben von Ende September bestätigte. Eine niedrigere Inflationsrate wurde demnach zuletzt im Januar 2015 mit minus 0,3 Prozent beobachtet.

Ein Grund für die niedrige Rate ist die Mehrwertsteuer, die sich im Vorjahresvergleich dämpfend auf die Verbraucherpreise auswirkt. Die Mehrwertsteuer ist seit Juli bis Ende des Jahres von 19 auf 16 Prozent abgesenkt, der ermäßigte Steuersatz von sieben auf fünf Prozent. Damit will die Bundesregierung den in der Corona-Pandemie eingebrochenen Konsum ankurbeln.

Außerdem verbilligten sich nach Angaben der Statistiker Waren binnen Jahresfrist um 1,7 Prozent – vor allem bei Energieprodukten gab es hier mit minus 7,1 Prozent deutliche Rückgänge. Im Vorjahresvergleich verringerten sich insbesondere die Preise für Heizöl (minus 39,6 Prozent) und Kraftstoffe (minus 11,4 Prozent). 

Die Preise für Nahrungsmittel hingegen erhöhten sich binnen eines Jahres um 0,6 Prozent. Teurer waren im September 2020 im Vergleich zum Vorjahresmonat vor allem Obst (plus 4,3 Prozent) sowie Fleisch und Fleischwaren (plus 4,1 Prozent), billiger dagegen Gemüse (minus 5,2 Prozent). 

Merklich teurer waren zudem Tabakwaren (plus 5,7 Prozent). Günstiger hingegen waren auch einige Gebrauchsgüter wie Telefone (minus 6,1 Prozent), Geräte der Unterhaltungselektronik (minus 4,4 Prozent) und Informationsverarbeitung (minus 3,7 Prozent) sowie Bekleidungsartikel (minus 2,8 Prozent). 

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