Intensivmediziner warnen vor Kapazitätsengpässen in deutschen Krankenhäusern. Noch seien genug Intensivbetten frei, erklärte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Uwe Janssens, am Mittwoch in München. Allerdings beobachteten die Mediziner „mit großer Sorge“ den überproportionalen Anstieg der Corona-Infektionen in Deutschland und die sich damit füllenden Betten.
„Wir Intensivmediziner befürchten, bei weiter steigenden Infektionszahlen die intensivmedizinische Versorgung in Deutschland bald nicht mehr in vollem Umfang gewährleisten zu können“, warnte Janssens und forderte: „Wir müssen die Kurve unbedingt wieder senken.“ Divi vertritt mehr als 3000 Intensivmediziner und Pflegekräfte, die derzeit auf deutschen Intensivstationen arbeiten.
Der Verbandspräsident appellierte an die Bevölkerung, sich strikt an die Corona-Regeln zu halten. Das bedeutet Kontakte zu minimieren, größere Veranstaltungen und Feste zu meiden und auf Abstand, Hygiene, Alltagsmaske, Lüften und die Nutzung der Corona-App zu achten. „Nur wenn wir alle an einem Strang ziehen, wird es uns gelingen, die Kurve der derzeit steigenden Infektionszahlen wieder flach zu halten – und damit den Druck aus den Krankenhäusern, und hier insbesondere den Intensivstationen, herauszunehmen“, erklärte Janssens.