Die Weltwirtschaftskrise in Folge der Corona-Pandemie dürfte nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) etwas weniger gravierend ausfallen als zunächst befürchtet. Die internationale Finanzinstitution rechnet in einer am Dienstag vorgelegten Prognose mit einem Schrumpfen der Weltwirtschaft um 4,4 Prozent in diesem Jahr. Im Juni hatte der IWF einen Rückgang der weltweiten Wirtschaftsleistung um 4,9 Prozent vorhergesagt, laut überarbeiteten Zahlen hätte dies sogar einem Rückgang von 5,2 Prozent entsprochen.
Allerdings senkte der Internationale Währungsfonds am Dienstag auch seine Wachstumsprognosen für die kommenden Jahre. Die wirtschaftliche Erholung dürfte „langwierig, holprig und hoch unsicher“ werden, warnte IWF-Chefökonomin Gita Gopinath. Zudem sei der Ausblick angesichts der Corona-Pandemie mit großen Unsicherheiten belastet.
Der IWF rechnet für dieses Jahr mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts in der Eurozone um 8,3 Prozent. Die deutsche Wirtschaft dürfte demnach um 6,0 Prozent schrumpfen. Während den Zahlen zufolge die USA einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 4,3 Prozent erleiden dürften, kommt China auf ein Wachstum von 1,9 Prozent.
Die Zahlen wären „viel schwächer ausgefallen“, wenn Regierung und Zentralbanken weltweit nicht schnell „beispiellose“ Maßnahmen ergriffen hätten, erklärte IWF-Chefökonomin Gopinath. Staatshilfen im Umfang von weltweit zwölf Billionen Dollar (rund zehn Billionen Euro) hätten geholfen, „Leben und Existenzen zu retten und eine Finanzkatastrophe zu verhindern“.