Der US-Pharmakonzern Johnson & Johnson hat am Freitag die Wiederaufnahme seiner Tests eines potenziellen Coronavirus-Impfstoffs angekündigt. Die klinische Studie war vergangene Woche nach der Erkrankung eines Probanden ausgesetzt worden. Auch der britisch-schwedische Pharmakonzern AstraZeneca nimmt seine Testreihe zu einem möglichen Impfstoff in den USA nach der Erkrankung eines Patienten wieder auf. In anderen Ländern waren die Versuche von AstraZeneca bereits vorher wieder angelaufen.
Bei einer „gründlichen Auswertung“ des Krankheitsfalls „konnte keine eindeutige Ursache festgestellt werden“, teilte Johnson & Johnson mit. Es gebe keinen Hinweis darauf, dass das Serum die Erkrankung verursacht habe. Nun soll die dritte und finale Testphase, in der der Wirkstoff an insgesamt 60.000 Menschen an 200 Orten in den USA, Lateinamerika und Südafrika erprobt wird, wieder anlaufen.
AstraZeneca erhielt nach eigenen Angaben am Freitag die Genehmigung der US-Arzneimittelbehörde FDA für die Fortsetzung seiner Testreihe. Die Tests an Probanden weltweit waren Anfang September nach der Erkrankung eines Teilnehmers unterbrochen worden. In Großbritannien, Südafrika, Brasilien und Japan konnte der Konzern seine Arbeit bereits wieder fortsetzen, nachdem die zuständigen Behörden zu dem Schluss gekommen waren, dass der Krankheitsfall offenbar nicht in Verbindung mit dem potenziellen Impfstoff stand.
Rund um den Globus wird fieberhaft an Impfstoffen gegen das neuartige Virus geforscht, das große Teile der Welt im Griff hält. Insgesamt befinden sich zehn Impfstoffkandidaten in der letzten und besonders aufwändigen Testphase.