Die bereits seit Monaten massiv unter dem sinkenden Passagieraufkommen leidenden deutschen Flughäfen haben auch in den Herbstferien keinen Aufschwung erlebt. Es sei sogar „schlimmer als befürchtet“ gekommen, erklärte die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) am Freitag. Das Passagieraufkommen lag demnach lediglich bei 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Verband warnte vor Arbeitsplatzverlusten und forderte Hilfe des Staates.
Für das Gesamtjahr 2020 rechnen die Flughäfen dem Verband zufolge mit einem Einnahmerückgang von 3,6 Milliarden Euro, im kommenden Jahr immer noch mit 2,6 Milliarden Euro. An den Flughafenstandorten drohe einem Viertel der über 180.000 Arbeitsplätze das Aus, warnte der ADV.
Der Verband forderte deshalb staatliche Hilfe. „Pandemiebedingt droht vielen Flughäfen ohne Unterstützung durch die öffentliche Hand der Kollaps und somit Risiken für das gesamte Luftfahrtsystem“, erklärte Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel. Hoffnungen setzt er nun auf einen für den 6. November geplanten Luftverkehrsgipfel mit Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU). Dieser komme „zur rechten Zeit, um den Schaden für Arbeitnehmer und Flughäfen zu begrenzen“, erklärte Beisel.