Kliniken kündigen Verschiebung nicht dringlicher Operationen wegen Corona an

Symbolbild: Ärzte um einen Patienten vor einer Operation - Bild: gpointstudio - Adobe Stock
Symbolbild: Ärzte um einen Patienten vor einer Operation - Bild: gpointstudio - Adobe Stock

Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen stellen sich die Krankenhäuser in Deutschland darauf ein, vielerorts planbare Operationen zu verschieben. Es sei damit zu rechnen, dass „nicht notfallmäßige Eingriffe in besonders belasteten Regionen und Krankenhäusern wieder verschoben werden müssen“, sagte der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Georg Baum, der „Augsburger Allgemeinen“ vom Montag.

Baum nannte die stark steigende Zahl der Neuinfektionen „besorgniserregend“. „Wir wissen aus dem Frühjahr, dass aus diesen Neuinfektionen zwangsläufig stationäre Behandlungsfälle folgen.“ Damals habe jeder siebte Corona-Infizierte mit einem zeitlich verzögertem Abstand im Verlauf der Krankheit stationär im Krankenhaus behandelt werden müssen.

Zudem müsse damit gerechnet werden, dass eine bestimmte Zahl von Betten freigehalten werden müsse. „Anders als im Frühjahr wird es aber keinen flächendeckenden und unkoordinierten Lockdown geben“, fügte Baum hinzu. Insbesondere die überregionale Versorgung großer Kliniken für wichtige Eingriffe solle gewährleistet bleiben.

Baum zufolge hat sich die Zahl der Corona-Patienten auf den Intensivstationen seit Anfang Oktober von 373 auf 1296 mehr als verdreifacht. Davon waren am Wochenende 578 Patienten beatmungspflichtig. Derzeit sind demnach 8400 der mehr als 30.000 Intensivbetten frei.

Als zentrales Problem sieht die Krankenhausgesellschaft den Engpass beim Pflegepersonal. Daher bräuchten die Kliniken „maximale Flexibilität“ bei der Personalbesetzung. Baum forderte, dass die von der Bundesregierung geplanten neuen Pflegeuntergrenzen nicht ab Januar gestartet werden werden dürften.

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