Der Linken droht wegen der wahrscheinlichen Absage des am Wochenende in Erfurt geplanten Bundesparteitags ein enormer finanzieller Schaden. Das Delegiertentreffen kostet rund eine halbe Million Euro, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) am Dienstag unter Berufung auf führende Parteikreise berichtete. „Wenn die Linke so unmittelbar vorher absagt, dann zahlt sie fast alles“, hieß es demnach in den Kreisen.Der Parteivorstand will am Dienstagabend endgültig über die Absage des Parteitags entscheiden.
Das Land Thüringen könne die Veranstaltung ebenfalls schlecht absagen, denn das hätte automatisch auch die Absage anderer Veranstaltungen zur Folge. Darum müsse Bundesgeschäftsführer Jörg Schindler jetzt mit der Erfurter Messe zu einer für die Linke finanziell verträglichen Vereinbarung kommen. Der Parteitag hatte ursprünglich im Juni stattfinden sollen, wurde dann aber auf die Tage vom 30. Oktober bis zum 1. November verschoben und sollte schlussendlich nur auf den 30. Oktober beschränkt bleiben.
Parteichef Bernd Riexinger hatte am Montag auf die auch am geplanten Tagungsort Erfurt stark steigenden Infiziertenzahlen verwiesen. Dies habe der Vorstand am Samstag, als zunächst ein verkürzter Parteitag beschlossen wurde, noch nicht einschätzen können.