Lkw-Abbiegeassistent könnte durch neues Kreuzungsdesign nutzlos werden

Symbolbild: LKW
Symbolbild: LKW

Mit einem Umbau gefährlicher Kreuzungen nach niederländischem Vorbild könnten deutsche Städte laut einem „Spiegel“-Bericht einen Rückschlag im Kampf gegen tödliche Fahrradunfälle riskieren. Digitale Abbiegeassistenten für Lastwagen werden durch das neue Kreuzungsdesign womöglich nutzlos, wie das Magazin am Freitag vorab berichtete. Der „Spiegel“ berief sich dabei auf eine Studie der Unfallforschung der Versicherer (UDV).

Bei entsprechenden Kreuzungsumbauten würde demnach der Fahrradweg vor der Einmündung um mehrere Meter nach rechts verschwenkt. Auf diese Weise solle verhindert werden, dass Fahrer rechtsabbiegender Fahrzeuge Radfahrer übersehen.

Wenn sich jedoch ein Fahrradfahrer nach rechts von der Fahrbahn entfernt, unterstellen die Abbiegeassistenten dem Bericht zufolge automatisch, dass er ebenfalls abbiegen wolle. „Objektiv wäre die niederländische Lösung schlechter als das, was wir bisher haben“, zitierte das Magazin den UDV-Leiter Siegfried Brockmann.

Nach aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamts starben 2019 im Straßenverkehr 445 Radfahrer. Im Vergleich zu 2010 stieg damit die Zahl der getöteten Radler um 16,8 Prozent, während die Zahl der Verkehrstoten insgesamt im selben Zeitraum um 16,5 Prozent sank. Abbiegeassistenten für Lastwagen und Busse sollen dazu beitragen, die Zahl der schweren Unfälle mit Radfahrern an gefährlichen Kreuzungen zu senken.

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