Deutschlands größte Airline, die Lufthansa, hat in der Corona-Krise bereits über vier Milliarden Euro Verlust gemacht. Im dritten Quartal erreichte das Minus vor Steuern knapp 1,3 Milliarden Euro, wie die Lufthansa am Dienstag mitteilte. Es war damit aber geringer als im zweiten Quartal mit netto 1,5 Milliarden Euro Minus. Noch hat die Airline auch dank staatlicher Hilfe ein Finanzpolster von rund zehn Milliarden Euro.
Die Corona-Krise habe die Lufthansa weiter „erheblich belastet“, erklärte der Konzern. Wegen der Ausweitung des Flugplans in den Sommermonaten Juli und August und „erheblicher“ Kostensenkungen hätten die Verluste gegenüber dem zweiten Quartal jedoch verringert werden können. Der Verlust von Juli bis September lag demnach bei minus 1,262 Milliarden Euro – der Verlust der neun Monate von Januar bis September bei minus 4,161 Milliarden Euro.
Im dritten Quartal 2019 hatte die Lufthansa noch einen Gewinn von fast 1,3 Milliarden Euro vor Steuern verzeichnet. In diesem Jahr führten die weltweiten Reiseeinschränkungen infolge der Corona-Pandemie jedoch zu einem massiven Einbruch der Fluggastzahlen.
Die Lufthansa warnte vor schwierigen Wintermonaten: Die Nachfrage nach Flugreisen werde voraussichtlich niedrig bleiben; die Airlines der Lufthansa-Gruppe werden „nach aktueller Planung im vierten Quartal nur maximal 25 Prozent der Vorjahreskapazität anbieten“.
Ende September standen der Lufthansa den Angaben zufolge noch 10,1 Milliarden Euro liquide Mittel zur Verfügung – davon 6,3 Milliarden Euro aus den Stabilisierungspaketen aus Deutschland, der Schweiz, Österreich und Belgien in Höhe von ursprünglich neun Milliarden Euro. Der Konzern sei in der Lage, auch weiteren Belastungen der Corona-Pandemie standzuhalten, zeigte sich die Lufthansa optimistisch.
Die Lufthansa fährt einen strengen Sparkurs: Die Airline will mehr als 22.000 Vollzeitstellen streichen und mustert ihre Großraumflugzeuge vom Typ Airbus A380 aus. Insgesamt will die Fluggesellschaft ab Mitte 2025 insgesamt 150 Maschinen stilllegen.