Kassenarztchef Andreas Gassen hat Hoffnungen auf einen effektiven Masseneinsatz von Antigen-Schnelltests bei Großveranstaltungen gedämpft. Die Antigen-Schnelltests, die nach Plänen des Bundesgesundheitsministeriums künftig massenhaft eingesetzt werden sollen, seien „kein Allheilmittel“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ vom Dienstag. „Die Vorstellung, wir machen bei 5000 Stadionbesuchern mal eben einen Schnelltest, bleibt Science-Fiction.“
Selbst bei den besten Schnelltests würden zwei bis zehn Infizierte von hundert Getesteten nicht erkannt, warnte Gassen. „Bei Massenveranstaltungen auf engem Raum wäre damit ein potenzielles Ansteckungsrisiko nicht sicher auszuschließen.“
Die Antigen-Schnelltests sollen laut Bundesgesundheitsministerium ab Mitte Oktober in Pflegeheimen und Krankenhäusern zum Einsatz kommen, um Personal, Besucher und Patienten regelmäßig auf das Coronavirus zu testen. Die Methode gilt zwar als weniger zuverlässig als viele der bislang üblichen PCR-Tests auf Viren-Erbgut, dafür aber als schneller und günstiger.