Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat alle Bürgerinnen und Bürger zur Beteiligung an der Weiterentwicklung der deutschen Nachhaltigkeitsstrategie aufgerufen. Die Online-Konsultation dazu wurde am Donnerstag eingeleitet und soll allen Interessierten bis Ende Oktober offenstehen. „Dann wird die Bundesregierung auf der Grundlage der Dialog-Ergebnisse den vorliegenden Entwurf überarbeiten und die neue Strategie im ersten Halbjahr 2021 beschließen“, sagte Merkel in einer Video-Botschaft.
Nachhaltigkeit könne „nur als Gemeinschaftswerk“ gelingen, hob die Kanzlerin hervor. Daher setze die Bundesregierung „auf breite Beteiligung aus allen Bereichen von Wissenschaft, Wirtschaft und der gesamten Gesellschaft“. Die Nachhaltigkeitsstrategie ist der deutsche Beitrag zur Umsetzung der Agenda 2030 der Vereinten Nationen.
Darin hatte sich die Weltgemeinschaft 2015 auf 17 globale Nachhaltigkeitsziele (SDG) in unterschiedlichen Bereichen verständigt. Neben der Bekämpfung von Armut und Hunger geht es unter anderem um Gesundheit, Bildung, Klimaschutz, Frieden und Geschlechtergleichheit.
Die von der Regierung nun zur Diskussion gestellte Dialogfassung der nationalen Strategie umfasst 69 Indikatoren, um die mehr als 60 von der Regierung genannten Ziele zu messen. Daten dazu stellt das Statistische Bundesamt zur Verfügung.
Der Regierungsentwurf enthält auch die nationalen Klimaziele wie die Senkung der Treibhausgasemissionen um 55 Prozent bis 2030. Aktuelle Entwicklungen wie die Vorschläge der EU-Kommission zur Verschärfung der EU-Klimaziele sind allerdings noch nicht berücksichtigt. Weitere Bereiche betreffen nachhaltiges Bauen und Verkehrswende, aber auch beispielsweise die ungleiche Bezahlung von Frauen und Männern oder die Überlastung von Menschen durch hohe Wohnkosten.
Aufgerufen zur Beteiligung an der Online-Konsultation sind neben Einzelpersonen auch Institutionen oder Unternehmen. Stellungnahmen zu dem vorliegenden Regierungsentwurf können per Mail an nachhaltigkeitsdialog@bpa.bund.de übermittelt werden, eine Auswahl wird auf der Seite www.dialog-nachhaltigkeit.de veröffentlicht. Dort sind auch der Entwurf und weitere Informationen einsehbar.