Mieter müssen bei Schäden in der Wohnung oft wochenlang auf einen Handwerker warten. Das zeigt eine Analyse des Berliner Wohnungsvermittlers Home, die AFP am Dienstag vorlag. Das Unternehmen fragte Auslastung und Preise von insgesamt 200 Handwerkern in den fünf größten deutschen Städten an. Trotz Sorge vor Auftragsschwund in der Corona-Krise habe Handwerk dort „augenscheinlich immer noch goldenen Boden“ – und die Mieter das Nachsehen.
Bei Elektrikern bekommen diese der Untersuchung zufolge im Schnitt am schnellsten einen Termin: 24 Prozent der befragten Elektrotechniker konnten Mängel in der Wohnung noch in derselben Woche beheben, 34 Prozent in der Folgewoche.
Bei Sanitärinstallateuren und Tischlern sind die Terminkalender voller. Nur jeweils weniger als jeder zehnte von ihnen bot einen Termin in derselben Woche an. Eine Woche darauf waren 20 beziehungsweise 16 Prozent verfügbar. Noch deutlich länger warten Verbraucher bei Malern: Nur zwei Prozent hatten hier kurzfristig Zeit – 72 Prozent sogar erst in vier oder mehr Wochen.
Insgesamt ist die Lage in München noch am wenigsten angespannt, wie die Home-Analyse zeigt. Demnach bietet dort jeder fünfte Handwerker einen Termin innerhalb einer Woche an. In Frankfurt haben 17,5 Prozent solche kurzfristigen Kapazitäten, in Berlin sind es 7,5 Prozent. Hamburg und Köln liegen im Städteranking hinten: Hier beträgt der Anteil jeweils nur 2,5 Prozent – und rund ein Drittel der Handwerker ist erst in vier oder mehr Wochen verfügbar.
Ein weiteres Ergebnis: Genau wie die Auslastung variieren auch die Preise der einzelnen Gewerke für typische Mietmängel stark. So verlangen Elektriker für den Austausch eines defekten Lichtschalters in Frankfurt rund 50 Euro, in München 78 Euro. Die Reparatur eines defekten Wasserhahns verursacht mit durchschnittlich 55 Euro in Hamburg die niedrigsten und mit 135 Euro in Köln die höchsten Kosten. Einen pauschalen Zusammenhang zwischen Wohnort und Handwerkerkosten über alle vier Gewerke hinweg zeigt die Untersuchung indes nicht.