Nach dem Bund-Länder-Gipfel hat die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) die Bundesbürger zur Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln ermahnt. „Wir betrachten das Infektionsgeschehen mit großer Sorge“, sagte Dreyer am Donnerstag vor Journalisten in Mainz. Zur Eindämmung des Coronavirus brauche es „mehr Maske und definitiv weniger Party“.
Auch außerhalb der Städte werde der kritische Schwellenwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche überschritten. „Wenn man mehrere Regionen in dieser Alarmstufe hat, kommen die Gesundheitsämter wirklich an ihre äußersten Grenzen“, sagte die Regierungschefin.
Der ländliche Kreis Bitburg-Prüm, dessen Sieben-Tage-Inzidenz am Donnerstag bei einem Wert von 131 lag, sei dafür ein gutes Beispiel. In der Region sollen drei Privatpartys für den Corona-Ausbruch verantwortlich sein. „Bei Festen fallen leider viel zu oft die Masken“, sagte Dreyer. Dabei sei der Mund-Nasen-Schutz eine der einfachsten Möglichkeiten, um sich und andere zu schützen.
In Rheinland-Pfalz wie in anderen Bundesländern gilt künftig bei einer Inzidenzzahl von über 35 eine verstärkte Maskenpflicht, wo Menschen dichter und länger zusammenkommen. An öffentlichen Veranstaltungen dürfen bei diesem Wert nur noch 25 Menschen und im privaten Raum 15 Gäste teilnehmen. Wird der kritische Schwellenwert von 50 überschritten, dürfen in der Öffentlichkeit und zu Hause nur noch bis zu zehn Menschen gemeinsam feiern. Außerdem gilt dann eine Sperrstunde im Gastronomiebereich ab 23 Uhr sowie ein Alkohol-Verkaufsverbot. Ein Beherbergungsverbot gibt es in Rheinland-Pfalz nicht.