US-Außenminister Mike Pompeo hat bei einem Telefonat mit dem belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko die Unterstützung der Vereinigten Staaten für die Demokratiebewegung in dem osteuropäischen Land bekundet. Wie das Außenministerium in Washington am Samstag mitteilte, setzte sich Pompeo in dem Gespräch zugleich für die Freilassung eines US-Politologen ein, der in Belarus festgenommen worden war.
Pompeo habe darauf gedrungen, dass der Wissenschaftler und Wahlkampfstratege Vitali Shkliarov freigelassen werde und das Land verlassen dürfe, erklärte ein Ministeriumssprecher. Shkliarov sei zu Unrecht festgenommen worden. Der renommierte Politologe belarussischer Herkunft war nach Angaben seines Anwalts am Montag aus dem Gefängnis in den Hausarrest entlassen worden.
Der Absolvent der berühmten Harvard-Universität, der unter anderen den früheren US-Präsidenten Barack Obama, den ehemaligen US-Präsidentschaftsbewerber Bernie Sanders sowie weitere Präsidentschaftsanwärter in Russland und der Ukraine beraten hatte, war im Vorfeld der umstrittenen belarussischen Präsidentschaftswahl vom 9. August festgenommen worden.
Shkliarov wird vorgeworfen, Aktionen zur Störung der öffentlichen Ordnung organisiert zu haben. Nach Angaben seiner Familie und von US-Vertretern soll der Politologe aber allein deshalb festgenommen worden sein, weil er Lukaschenko kritisiert hatte.
Die Präsidentschaftswahl soll der seit 26 Jahren autoritär regierende Lukaschenko laut dem offiziellen Ergebnis mit 80 Prozent der Stimmen gewonnen haben. Die Opposition prangert jedoch massiven Wahlbetrug an. Auch die EU erkennt das Wahlergebnis nicht an. Seit der Wahl finden in Belarus friedliche Massenproteste gegen Lukaschenko statt. Die Behörden gehen dagegen mit rabiaten Methoden vor, wovon sich die Demonstranten aber nicht abschrecken lassen.