Russland hat am Montag knapp 11.000 Corona-Neuinfektionen gemeldet – die Zahl erreichte damit fast den bisherigen Höchstwert vom Mai. Innerhalb von 24 Stunden wurden 10.888 Neuansteckungen mit dem Coronavirus und 117 Todesfälle verzeichnet, wie die Behörden mitteilten.
Die registrierten Neuinfektionen näherten sich damit dem Höchstwert vom Mai, als 11.656 Infektionen registriert wurden und daraufhin strikte Auflagen erlassen wurden. Diesmal sollten weitreichende restriktive Maßnahmen aber vermieden werden, teilten die Behörden mit.
„Ich glaube nicht, dass ein allgemeiner Lockdown angeordnet werden sollte“, sagte der Vizepräsident des Ausschusses für Sozialpolitik im Senat, Valeri Riazanski, am Montag der staatlichen Nachrichtenagentur RIA Novosti. Die medizinischen Möglichkeiten seien diesmal andere, die Ärzte hätten nun Erfahrung bei der Diagnose und Behandlung, fügte er hinzu.
Die für Gesundheit zuständige Vize-Regierungschefin Tatjana Golikowa hatte sich bereits am Freitag gegen einen allgemeinen Lockdown ausgesprochen. Sie räumte jedoch einen „ernsthaften Anstieg“ bei der Zahl der Corona-Fälle ein und mahnte zur Einhaltung von Gesundheitsmaßnahmen wie dem Tragen von Masken.
Die russische Hauptstadt Moskau, auf die ein Drittel der Neuinfektionen entfällt, wies Arbeitgeber jedoch an, mindestens 30 Prozent ihrer Mitarbeiter ab Montag bis zum 28. Oktober im Homeoffice arbeiten zu lassen, damit die öffentlichen Verkehrsmittel weniger ausgelastet sind. Die Schulferien, die am Montag begonnen haben, wurden von einer auf zwei Wochen verlängert. Zudem empfiehlt die Stadt älteren Menschen und gefährdeten Bevölkerungsgruppen, das Haus nicht zu verlassen.
Insgesamt wurden in Russland bisher 1.225.889 Fälle mit dem neuartigen Coronavirus registriert, darunter 21.475 Todesfälle.