Schuster beklagt verbreiteten Antisemitismus in Deutschland

Praesident Dr. Josef Schuster, Praesidium Zentralrat der Juden in Deutschland - Bild: Thomas Lohnes/Zentralrat der Juden
Praesident Dr. Josef Schuster, Praesidium Zentralrat der Juden in Deutschland - Bild: Thomas Lohnes/Zentralrat der Juden

Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, hat die anhaltend hohe Verbreitung von Antisemitismus hierzulande beklagt. „Jeder fünfte Deutsche hat antijüdische Ressentiments, hegt antijüdische Vorurteile“, sagte Schuster am Samstag dem Portal web.de News. Diese Zahl bleibe seit Jahren konstant.

Angesichts dieser Lage riet Schuster zur Vorsicht beim Zeigen jüdischer Symbole in der Öffentlichkeit. „Bereits vor fünf Jahren habe ich insbesondere jüdische Jugendliche gewarnt, in manchen Gegenden etwa mit einer Kippa durch die Straße zu gehen. Ich empfahl ihnen, lieber eine Basecap darüber zu ziehen“, sagte der Zentralratspräsident. Die Empfehlung gelte leider weiterhin.

Zu antisemitischen Straftaten sagte Schuster, die mit Abstand meisten dieser Taten seien politisch rechts motiviert. „Jeder Fall ist aber ein Fall zu viel – unabhängig davon, ob der Täter von links, von rechts oder aus dem islamistischen Milieu kommt“, hob er hervor. Zusätzliche Gefahren entstünden aktuell durch Verschwörungsmythen in Verbindung mit der Corona-Pandemie.

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