Skandal: Bienenschädliche Pestizide in Frankreich vor der Wiederzulassung

Symbolbild: Pflanzenschutzmittel
Symbolbild: Pflanzenschutzmittel

Bienenschädliche Pestizide stehen in Frankreich vor einer begrenzten Wiederzulassung. Die Pariser Nationalversammlung stimmte in der Nacht zu Mittwoch für eine Gesetzesänderung, die den Einsatz sogenannter Neonikotinoide durch Zuckerrübenbauern erlaubt. Die Produzenten klagen über starken Schädlingsbefall, der ihre Ernten mindert. Greenpeace und Bienenzüchter äußerten sich enttäuscht und sprachen von einem „Rückschritt“ beim Umweltschutz.

Der Vorschlag der Regierung wurde mit einer Mehrheit von 313 Stimmen angenommen, es gab 158 Gegenstimmen und 56 Enthaltungen. In den Reihen der Regierungspartei La République en Marche (LREM) gab es ungewöhnlich viel Widerstand gegen die Vorlage.

Agrarminister Julien Denormandie sagte, es gebe keine Alternative zur Ausnahmeregelung für die Rübenbauern. Sonst werde die „Branche in Frankreich getötet“ und Zuckerimporte aus Polen, Deutschland oder Belgien würden unausweichlich. 

Seit September 2018 sind in Frankreich fünf verschiedene Neonikotin-Wirkstoffe verboten, die als „Bienenkiller“ gelten. Laut Umweltschützern wirken sie nicht nur gegen Schädlinge, sondern schwächen auch Bienen und Hummeln und töten sie in größeren Dosen sogar. Das französische Verbot ging bisher über eine EU-Regelung von Ende 2018 hinaus. Das neue Gesetz macht von einer Ausnahmeklausel Gebrauch.

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