Angesichts steigender Infektionszahlen hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) eine konsequente Umsetzung der Corona-Maßnahmen angemahnt. Die Maßnahmen seien „regional angepasst“, müssten aber auch umgesetzt werden, sagte Söder am Donnerstag im ZDF-„Morgenmagazin“. „Nicht nur drüber reden, sondern auch tun.“ Den bisherigen Kurs in der Corona-Politik verteidigte er: „Das Corona-Management wird ja ständig weiterentwickelt.“
Zuletzt waren vermehrt Forderungen nach einer Überprüfung des bisherigen Corona-Managements laut geworden. Hintergrund sind Erkenntnisse, wonach mit dem registrierten Anstieg der Infiziertenzahlen nicht auch eine vergleichbare Zunahme bei den schweren Krankheitsverläufen und Todesfällen einhergeht. Das Robert-Koch-Institut (RKI) bezifferte am Donnerstag die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen auf 310.144 – das ist ein sprunghafter Anstieg von 4058 seit dem Vortag.
Söder bekräftigte zugleich seine Zustimmung zu dem Corona-Beschluss, auf den sich am Mittwoch die Staatskanzleichefs der Länder mehrheitlich mit Kanzleramtsminister Helge Braun verständigt hatten. Danach wollen die meisten Bundesländer künftig negative Corona-Tests von Reisenden verlangen, die aus innerdeutschen Risikogebieten kommen. Dies sind Gebiete, in denen es binnen sieben Tagen mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner gegeben hat.
Ohne einen solchen Nachweis gilt für die Betroffenen ein Beherbergungsverbot. Fünf Länder wollen allerdings von dieser Vorschrift abweichen – entsprechende Protokollnotizen gibt es von Bremen, Berlin, Thüringen, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern.
Söder verwies darauf, dass die Regelung von einer „klaren Mehrheit“ der Länder auf den Weg gebracht worden sei. Im Vordergrund stehe dabei die Testpflicht. Wer mit einem negativen Corona-Test anreise, „der kann einen Urlaub genießen“.