Das spanische Parlament hat der Ausdehnung des landesweiten Gesundheitsnotstands bis Mai kommenden Jahres zugestimmt. Die Mehrheit der Abgeordneten votierte am Donnerstag für den Antrag der Regierung von Ministerpräsident Pedro Sánchez, den Ausnahmezustand um sechs Monate zu verlängern. Ziel der Maßnahme ist es, die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen.
Angesichts der hohen Corona-Infektionszahlen in Spanien hatte die linksgerichtete Regierung am Sonntag zunächst für 15 Tage den landesweiten Gesundheitsnotstand ausgerufen. Dieser wurde nun vom Parlament mit 194 zu 53 Stimmen bis zum 9. Mai 2021 verlängert. 99 Abgeordnete enthielten sich.
Die Maßnahme erlaubt es den Regierungen der 17 spanischen Regionen, nächtliche Ausgangssperren zu verhängen und ihre Grenzen zu schließen. In dem Land sind die Regionen für die Gesundheitspolitik zuständig.
Bereits acht Regionen haben angekündigt, über Allerheiligen ihre Grenzen schließen zu wollen. Die Behörden in Madrid hatten zudem angekündigt, mit Drohnen die Einhaltung der Corona-Regeln auf den zwei größten Friedhöfen der Hauptstadt zu kontrollieren.
Vergangene Woche hatte Spanien als erstes EU-Land die Schwelle von einer Million bestätigter Corona-Infektionen überschritten. In dem Land starben bislang mehr als 35.000 Menschen an den Folgen der Viruserkrankung Covid-19.