Stadt in China gibt noch nicht zugelassenen Impfstoff bei „dringendem Bedarf“ aus

Symbolbild: Spritze mit medizinischem Stoff/Impfung
Symbolbild: Spritze mit medizinischem Stoff/Impfung

Die Gesundheitsbehörden der ostchinesischen Stadt Jiaxing wollen einen noch nicht zugelassenen Corona-Impfstoff einsetzen, dessen klinische Tests noch nicht abgeschlossen sind. Einwohner zwischen 18 und 59 Jahren „mit dringendem Bedarf“ könnten sich in den Kliniken melden, teilten die Behörden am Donnerstag mit. Genaue Angaben darüber, wer zu den potentiellen Empfängern zählt, wurden nicht gemacht. 

Der umgerechnet rund 50 Euro teure Impfstoff wurde von dem chinesischen Unternehmen Sinovac Biotech entwickelt. Er wird zweimal im Abstand von bis zu 28 Tagen verabreicht. Wie viele Menschen den Impfstoff bereits erhalten haben, ließen die Behörden offen.

China hat nach offiziellen Angaben bereits hunderttausenden von Hafenarbeitern, medizinischem Personal und weiteren Risikogruppen einen experimentellen Impfstoff verabreicht. Dabei traten Behördenangaben zufolge keine unerwünschten Reaktionen auf.

Nach internationaler Kritik am Umgang mit dem Corona-Ausbruch in Wuhan versucht China fieberhaft, das weltweite Wettrennen um einen Corona-Impfstoff zu gewinnen. Die Regierung in Peking hat eine Zulassung noch vor Jahresende zugesagt. Elf chinesische Impfstoffe werden derzeit in klinischen Studien getestet, vier davon befinden sich in der dritten und letzten Testphase. 

Anfang Oktober schloss sich China einer internationalen Initiative für die Beschaffung eines künftigen Corona-Impfstoffs für ärmere Länder an. Der chinesische Präsident Xi Jinping sagte zu, chinesische Impfstoffe zu einem „globalen öffentlichen Gut“ zu machen. Wie viel Geld er für das Abkommen bereitstellt, sagte er nicht. 

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