Im August sind mehr Menschen in Deutschland gestorben als im Durchschnitt der Vorjahre – allerdings offenkundig nicht im Zusammenhang mit Corona-Erkrankungen, sondern eher wegen der Hitzwelle in dem Hochsommermonat. Nach vorläufigen Ergebnissen starben im August mindestens 77.886 Menschen, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Das waren sechs Prozent oder 4237 mehr als im Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019.
Die Statistiker wiesen darauf hin, dass die erhöhten Sterbefallzahlen im August in zeitlichem Zusammenhang mit dem laut Deutschem Wetterdienst seinerzeit extrem warmen Temperaturen standen. Insbesondere in der Woche vom 10. bis zum 16. August lag die Zahl der Gestorbenen mit 19.499 deutlich über dem Durchschnitt der vier Vorjahre.
Hingegen können die Daten zu bestätigten Covid-19-Todesfällen demnach die überdurchschnittlichen Sterbefallzahlen im August nicht erklären. So starben im August nach Angaben des Robert-Kochs-Instituts 135 Menschen, die zuvor laborbestätigt an Covid-19 erkrankt waren.
Im vergangenen April dagegen, als die gesamten Sterbefallzahlen um zehn Prozent oder 7342 Fälle über dem Durchschnitt der Vorjahre lagen, gab es 6034 Covid-19-Todesfälle – so dass damals ein Zusammenhang mit dem Anstieg der Sterbefallzahlen naheliegend war. Den Statistikern zufolge bewegten sich die gesamten Sterbefallzahlen der Monate Mai bis Juli im Bereich des Durchschnitts der Vorjahre.